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Totengedenken am Fest Allerheiligen 2020

Unter Corona-Bedingungen war es nicht möglich, dass sich alle Schwestern in Limburg zu Gräbersegnung und Totengedenken versammelten. So nahmen sich die Schwestern im Laufe des Tages persönlich Zeit für einen Gang auf den Friedhof der Gemeinschaft. Außerdem kamen einige Schwestern aus dem Haus Felizitas zum Gedenken im Gebetsraum des Altenpflegeheims zusammen.

 

Und die Schwestern aus Haus Camaldoli trafen sich am Nachmittag zum kurzen gemeinsamen Gebet und zur Gräbersegnung auf dem Friedhof. Dabei gedachten sie auch der verstorbenen Angehörigen und aller Opfer der Corona-Pandemie. Abends beteten sie in der Provinzhaus-Kapelle die Vesper, das kirchliche Abendgebet, in dem sie an alle Mitschwestern, Mitbrüder und Bewohner von Haus Felizitas erinnerten, die seit November 2019 verstorben waren.

 

Die geistliche Verbundenheit der Gemeinschaft wurde vor allem in einem Impuls von Provinzoberin Sr. Astrid Meinert spürbar. Denn die Gedanken trug sie nicht nur zur Einstimmung auf die Vesper in Limburg vor. Sie hatte sie zuvor auch den Schwestern in Haus Felizitas und in den anderen Kommunitäten zukommen lassen.

 

Allerheiligen – ein Fest der Gemeinschaft. Die Kirche feiert alle, die schon bei Gott versammelt sind. Dies wird in der Präfation zum Fest deutlich: "Denn heute schauen wir die heilige Stadt, unsere Heimat, das himmlische Jerusalem. Dort loben dich auf ewig die verherrlichten Glieder der Kirche, unsere Brüder und Schwestern, die schon zur Vollendung gelangt sind."

 

Wir dürfen also einstimmen in das Lob Gottes von all denjenigen, die das Ziel ihres Lebens bereits erreicht haben.

Man könnte Allerheiligen somit eigentlich als das Fest der Freude über den offenen Himmel bezeichnen.

Denn mit Jesu Tod und Auferstehung steht uns der Himmel offen. Und daran denken wir heute.

 

Allerheiligen – ein Fest der Gemeinschaft. Auch in diesem Jahr. Aber wieder müssen wir ertragen, dass diese Gemeinschaft mehr spirituell als tatsächlich greifbar ist. Wir können nicht alle zusammen sein und ein Blick auf die aktuelle Situation bezüglich steigender Zahlen von Corona-Infektionen hierzulande und weltweit führt uns vor Augen, wie notwendig das Reduzieren von Kontakten derzeit ist.

 

Wir haben zwei Möglichkeiten. Auf der einen Seite können wir uns im Negativen eingraben und uns selbst bedauern. Dazu hätten wir viele Gründe, denn unser Leben als Ordensfrauen ist darauf gegründet, gemeinsam zu beten und die Eucharistie zu feiern. Das können wir nicht, denn jede von uns hat die Verantwortung, die anderen zu schützen und die von Wissenschaftlern ausgesprochenen Schutzregeln streng einzuhalten.

Auf der anderen Seite steht aber die Gewissheit, dass wir niemals alleingelassen sind, denn Gott ist gegenwärtig und er hat seine Arme immer für uns geöffnet. Und wir sind eine Gemeinschaft, die sich im Gebet verbindet.

 

Vinzenz Pallotti hat uns das Bild der Königin der Apostel als Modell gegeben und schreibt dazu: "Wo immer ich auch bin, will ich mir vorstellen, mit allen Geschöpfen zusammen im Coenaculum von Jerusalem zu sein, wo die Apostel den Heiligen Geist empfingen. Und so, wie die Apostel dort mit der heiligsten Maria zusammen waren, stelle auch ich mir vor, dort mit meiner mehr als geliebten Mutter Maria und mit dem mehr als geliebten Bräutigam Jesus zusammen zu sein." (OOCC X, 86)

 

Für Pallotti entstand im Gebet eine lebendige Gemeinschaft – alle Geschöpfe versammeln sich, um vom Heiligen Geist erfüllt zu werden. Und diese Gemeinschaft besteht aus denen, die schon bei Gott sind und denen, die sich im Hier und Heute geistlich versammeln.

 

Und in diesem Sinne sind wir eine Gemeinschaft – über alle Kontaktsperren und räumliche Grenzen hinweg: Eine Gemeinschaft im Gebet.

 

Danken wir im Gebet für unsere Vorgängerinnen, auf deren fruchtbarem Wirken wir gründen. Danken wir im Gebet für alle Verstorbenen, die uns lieb und verbunden waren. Danken wir im Gebet für unseren Gründer Vinzenz Pallotti, der alles, was geschah, aus den Händen Gottes nahm und tat, was nötig und möglich war.

 

Sr. Astrid Meinert SAC

Limburg, 30.10.20

Allmächtiger, ewiger Gott,

du schenkst uns die Freude,

am heutigen Fest die Verdienste aller deiner Heiligen zu feiern.

Erfülle auf die Bitten so vieler Fürsprecher unsere Hoffnung

und schenke uns dein Erbarmen.

Darum bitten wir durch Jesus Christus. Amen.

(Tagesgebet vom Fest Allerheiligen)

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