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Zum Gedenken an Sr. M. Materna Schmitt SAC

Am 29. Januar 2018 starb im gesegneten Alter von 91 Jahren, nur zwei Tage an das Krankenbett gebunden, Sr. M. Materna SAC (Helene Schmitt), nach 54 Jahren Profess als Pallottinerin.

 

Am 31. Oktober 1926 in Oberbrechen bei Limburg geboren, arbeitete Leni, wie sie genannt wurde, nach der Schulentlassung im elterlichen Haushalt mit, danach in einem Haushalt in Wiesbaden und in einer Fabrik. 1959 war sie für ein Jahr Hausangestellte im Vinzenz Pallotti Hospital in Bensberg, wo ihre Tante Sr. Casilda als Pallottinerin im OP tätig war.

 

1961 trat sie selber in Limburg bei den Pallottinerinnen ein; bei der Einkleidung erhielt sie den Namen Sr. M. Materna. Bald nach der Profess im Jahr 1964 machte sie eine Ausbildung als Physikalische Therapeutin in der Massageschule des Städt. Krankenhauses in Frankfurt - Höchst und war danach 45 Jahre im Vinzenz Pallotti Hospital verantwortlich beschäftigt, zuerst in der Bäderabteilung und später in der Sakristei der Krankenhauskapelle.

 

Anschaulich hat eine Mitschwester beim Abschied von Bensberg diese Zeit von Sr. Materna beschrieben:

Mit großem Bedauern verabschiedete im März 2012 der stellvertretende Verwaltungsdirektor Bernd Reimann Sr. Materna Schmitt nach Limburg, die noch bis zum Schluss tagtäglich als Sakristanin in der Kapelle des Vinzenz Pallotti Hospitals tätig war. Immer hatte sie dafür gesorgt, dass stets frische Gartenblumen den Altar schmückten, kein Staubkörnchen auf den Kirchenbänken zu finden war und der Zelebrant alles hatte, was er brauchte. Denn den Küsterdienst, den sie 1997 zusätzlich zu ihrem Beruf als Masseurin in der physikalischen Therapie des Krankenhauses übernahm, versah sie mit verlässlicher Genauigkeit, geradezu hingebungsvoller Leidenschaft und Liebe zu diesem Dienst. Das konnte man spüren, wenn man Sr. Materna bei ihrer Arbeit in diesem Andachtsraum begegnete und sie bei den vielen kleinen Verrichtungen beobachtete. Immer war die Ordensfrau mit dem Herzen dabei. Und nicht sauber genug konnte es ihr bis zuletzt in dem Raum sein, in dem sie sich von allen am liebsten aufhielt. Die „schönste Stunde des Tages“ sei für sie in aller Herrgottsfrühe das morgendliche Alleinsein in der Krankenhauskapelle, erzählte Sr. Materna. Und mit dem Rosenkranz in der Hand fügte sie hinzu: „Ohne den könnte ich gar nicht sein – so oft am Tag es nur irgendwie geht, nehme ich mir die Zeit dafür.“ 15 Jahre lang sorgte sie dafür, dass die Kapelle für viele ein Raum der Gastlichkeit war und Patienten sowie Gottesdienstbesucher auch außerhalb der üblichen Messzeiten zum stillen Verweilen oder eben zu den täglichen Eucharistiefeiern einlud.

Mit 40 Jahren kam sie damals als Physikalische Therapeutin nach Bensberg in die so genannte „Bäderabteilung“. An die anstrengende Mitarbeit in der heimischen Landwirtschaft ihrer Eltern gewöhnt, arbeitete sie vor allem als Masseurin. „Mit Leib und Seele habe ich diesen Beruf ausgeübt und glücklicherweise so vielen Menschen helfen können“, sagte Sr. Materna. Dass diese auch körperlich anstrengende Tätigkeit sie über die Jahre sehr viel Kraft gekostet hat, hat sie erst später wahrgenommen. Aber die Arbeit am und mit den Menschen, der Kontakt mit den vielen Patienten, die Gespräche, die sich bei den Anwendungen wie von selbst ergaben, wollte sie nicht missen. Dass darüber Jahrzehnte vergangen sind, hat sie selbst kaum bemerkt. “Ich habe in all diesen Jahren niemals mitgezählt. Jede Arbeit hat mir auf ihre Weise immer sehr, sehr viel Freude gemacht.

 

Nachdem Sr. Materna im März 2012 im Haus Felizitas eingezogen war, machte sie sich trotz zunehmender Demenz dennoch nützlich, wo es nur ging. Sie war das Schaffen und Beten gewohnt. Bei Tisch im Refektor zitierte sie oft Erinnerungen an ihren Vater und genoss es, wenn ihre Nichten immer wieder zu Besuch kamen oder sie zu einem Ausflug mit nach Oberbrechen nahmen.

 

Sr. Materna hatte ein tiefes Gespür für das, was schön, harmonisch und ehrlich war. Sie war ein Original, eine große Beterin, eine tüchtige und aufmerksame Mitschwester, mit Humor und Kreativität, und es war ihr nichts zu viel, wenn man sie um etwas bat.

 

Der Eifer für Dein Haus verzehrt mich. Dieses Schriftwort war ihr Wort, dem sie treu blieb und das uns allen eine Botschaft noch weit über diesen Tag hinaus geben kann.

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