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Heimgang von Sr. M. Vera Altemeier SAC

Gott rief am 10. März 2021 unsere Sr. Vera Altemeier zu sich. Sie verstarb am frühen Nachmittag in unserem Haus Felizitas in Limburg.

 

Am 20. Dezember 1929 kam Anneliese in Wewer bei Paderborn als zweites Kind des Schweißers Heinrich Altemeier und seiner Ehefrau Maria, geborene Fischer, zur Welt. Gemeinsam mit ihrer älteren Schwester Josefine und den jüngeren Geschwistern Hildegard, Wilhelm und Theresia wuchs Annemarie behütet auf. Es war ein schwerer Schlag für die Eltern und Geschwister, als Hildegard mit neuneinhalb Jahren verstarb. Trost und Halt gab der lebendig gelebte Glaube, in dem die Eltern ihren Kindern Vorbilder waren.

 

Nach ihrem Schulabschluss besuchte Anneliese von Ostern 1948 bis Dezember 1951 die Missonskandidatur der Pallottinerinnen in Limburg. In einer Referenz schrieb ihr damaliger Heimatpfarrer: "Ich glaube gerne, dass es ihr ernstgemeint ist, dereinst Christus, dem Könige, in der Mission dienen zu können. Möge die Gnade Gottes sie weiter leiten und schützen."

 

Während ihrer Kandidatur wurde Anneliese nach Rochdale gesandt, um dort ihr GCE zu erwerben, ein Abschluss, der dem Fachabitur entspricht. Und nach der Kandidatur studierte Anneliese an der Pädagogischen Akademie Paderborn und legte im Juli 1958 die zweite Staatsprüfung für das Lehramt in den Fächern Erdkunde, Englisch und Katholische Religion an Volksschulen ab.

 

Im Februar 1959 wurde Anneliese ins Postulat der Pallottinerinnen aufgenommen und im August desselben Jahres als Sr. Vera eingekleidet.

 

Nach ihrer ersten Profess am 15. August 1961 wurde Sr. Vera zuerst nach Bensberg, dann erneut nach Rochdale und anschließend nach Hadamar gesandt, bevor sie sich am 6. Mai 1963 auf den Weg nach Südafrika machte. Drei Tage nach ihrem Abschied in Limburg bestieg sie mit einer Mitschwester in Southampton die Edinburgh Castle, ein Passagierschiff, das im Post- und Passagierverkehr zwischen Großbritannien und Südafrika eingesetzt war und am 22. Mai 1963 kam Sr. Vera in dem Land an, das für die nächsten 48 Jahre ihre Heimat war.

 

Direkt nach ihrer Ankunft absolvierte sie einen Sprachkurs und wurde gleichzeitig schon als Lehrerin in St. Joseph’s Beaufort West eingesetzt. Im Dezember 1963 wechselte sie für ein gutes Jahr an die Grundschule der Christkönig-Pfarrei in Pinelands. Danach unterrichtete sie bis Ende 1969 wieder in St. Joseph’s Beaufort West. Während dieser Zeit legte sie am 15. August 1967 ihre ewige Profess in Pinelands ab. In den Folgejahren besuchte Sr. Vera verschiedene Kurse zu Spiritualität und Katechese in Südafrika und Irland. Im Oktober 1972 wurde sie zur Hausoberin in St. Mary’s George ernannt. Als sie im Juni 1974 von der Generalleitung in Rom zur Provinzoberin bestimmt wurde, nahm sie nach einer Bedenkzeit diesen Dienst für die Kongregation an und zog nach Pinelands. Nach zwölf Jahren Amtszeit wechselte Sr. Vera nach Oudtshoorn. Vom dortigen Bischof gebeten, begann Sr. Vera ein katechetisches Pilotprogramm. Gemeinsam mit 16 weiteren Katechetinnen bereitete sie Jugendliche in einem zweijährigen Kurs auf den Empfang der Firmung vor. Dies ging auf eine Empfehlung der südafrikanischen Bischofskonferenz zurück. Als sie 1990 zur Oberin in Oudtshoorn berufen wurde, führte sie ihre katechetische Tätigkeit für Jugendliche in diversen Pfarreien fort.

 

1992 wurde Sr. Vera wiederum zur Provinzoberin gewählt und wirkte in dieser Aufgabe erneut zwölf Jahre. Währenddessen war sie zeitweise auch noch Hausoberin in Pinelands und nach Ablauf ihrer Amtszeit als Provinzoberin blieb sie als Provinzvikarin in Leitungsverantwortung. In ihren letzten sechs Jahre in Südafrika wirkte Sr. Vera zusätzlich als Hausoberin im St. Joseph’s Konvent in Philippi in Kapstadt.

 

Am 28. Februar 2011 verließ Sr. Vera Südafrika und kam zurück in die Kommunität Marienborn in Limburg.

 

Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland verfasste Sr. Vera eine Darstellung der Geschichte ab Beginn der Mission in Südafrika über den Zeitraum von 1923 bis 2013. Diese Zusammenstellung fußte auf einem Abriss der Geschichte aus den vorhandenen Hauschroniken, die Sr. Iniga Dörner und Sr. Claver Sturm erstellt hatten. Gerne übernahm Sr. Vera auch Übersetzungstätigkeiten, bis sie im Dezember 2016 ins Haus Felizitas zog.

 

Sr. Vera war mit ganzem Herzen Pallottinerin und Missionarin. Gerne erzählte sie über ihre Erlebnisse und Erfahrungen und so lange es ihr möglich war, stand sie in engem Kontakt zu ihren Mitschwestern in Südafrika.

 

Stets behielt Sr. Vera ihre höfliche Art, auch als es ihr in der letzten Zeit gesundheitlich nicht immer gut ging. Im Vertrauen auf den Herrn, der sie in seine Nachfolge gerufen hatte, verstarb sie ganz ruhig, für uns dennoch unerwartet.

 

Als Sr. Vera als Neunzehnjährige ihre Missionskandidatur begann, konnte sie sich sicherlich nicht vorstellen, über so viele Jahre das Leben und Wirken der südafrikanischen Provinz in großer Verantwortung mitzugestalten. In ihrem Aufnahmegesuch ins Postulat der Pallottinerinnen schrieb sie im Februar 1959, dass sie aus Liebe zu Gott und dem Nächsten in den Missionsdienst treten wolle. Sr. Vera hat sich in Dienst nehmen lassen und viele junge Menschen in Schule und Pfarrgemeinde im Glauben unterrichtet. Mit großer Dankbarkeit erinnern wir uns an Sr. Vera und sind gewiss, dass sie nun am Ziel ihres Lebens angekommen ist.

 

Sr. Astrid Meinert SAC

Provinzoberin

 

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