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Zum Gedenken an Sr. Ambrosa Neuheiser SAC

Nach einem vorbildlich in Geduld angenommenen Weg des Krankseins über viele Jahre hat der barmherzige Gott das Leben von Sr. M. Ambrosa SAC (Erika Neuheiser) am Fest Kreuzerhöhung zurück genommen. Es war der Tag vor ihrem Geburtstag, im 54. Jahr als Pallottinerin.

Am 25. September fand in Limburg die Urnenbeisetzung auf dem Friedhof der Gemeinschaft unter Beteiligung vieler Menschen statt. Verwandte, Mitschwestern, ehemalige und derzeitige Mitarbeiter, Eddersheimer und Obertiefenbacher nahmen von ihr Abschied. Der Limburger Domdekan, Prälat Dr. Günther Geis, geboren in Obertiefenbach, feierte die Eucharistie. Der gebürtige Eddersheimer, Bezirksdekan Pfarrer Heinz-Walter Barthenheier aus Montabur, hielt die Beerdigung.

 

Am 15. September 1937 wurde Erika in Kriesdorf im Sudetenland, Diözese Leitmeritz, in der Tschechoslowakei geboren. Der Vater bewirtschaftete einen Bauernhof, der seit Generationen der Familie Neuheiser gehörte.

 

Krieg und Vertreibung machten der glücklichen Kindheit ein gewaltsames Ende. Der Vater wurde eingezogen und starb in Gefangenschaft. Die Mutter wurde mit ihren Kindern im September 1945 zur Zwangsarbeit verschleppt. Nach ihrer Freilassung 1946 fanden sie in Eddersheim am Main ein neues Zuhause. Hier besuchten die Kinder die Volksschule, um die durch Krieg und Vertreibung unterbrochene Schulbildung abzuschließen. Danach war Erika im dortigen Kindergarten als Helferin beschäftigt und besuchte ergänzend die Hauswirtschaftliche Berufsschule.

 

1957 bat sie um Aufnahme in die Gemeinschaft der Pallottinerinnen. 1962 legte sie als Sr. Ambrosa die erste Profess ab, 1968 die ewige. Nach einer Ausbildung als Kindergärtnerin und Hortnerin wurde Sr. Ambrosa 16 Jahre lang in Obertiefenbach eingesetzt – zunächst als Kindergartenleiterin, dann als Oberin der Niederlassung. Danach war sie in Limburg, wo sie zur Noviziatsgemeinschaft gehörte und Hausoberin im Exerzitienhaus war, bevor sie nach Eddersheim versetzt wurde. Ihre Parkinson-Erkrankung machte sich immer stärker bemerkbar. Daher kam Sr. Ambrosa 2002 nach Limburg zurück. Sie war jedoch kein Mensch, der sich hängen ließ. So half sie bis 2007 noch jeden Vormittag mit leichten Arbeiten im Garten.

 

Seit fast vier Jahren konnte Sr. Ambrosa das Bett kaum noch verlassen. Dennoch strahlte sie Ruhe und Gelassenheit aus, selbst wenn sie fast nicht mehr reagierte. Sie betete schon in "guten Zeiten" viel für die Menschen, die ihr am Herzen lagen, und für jene, die ihr jeweils begegneten. Sie konnte immer gut zuhören und lud mit den Worten "Wie geht es dir?" zum Erzählen ein. Sie war eine Wartende, und man fühlte sich von ihr erwartet, ob jung oder alt. In gesunden Jahren war sie eine in sich ruhende, freundliche, ausgeglichene Persönlichkeit, eine Hörende für die Bedürfnisse der Menschen, offen und hilfsbereit, innerhalb und außerhalb der Gemeinschaft. In den Jahren der Krankheit war es für Sr. Ambrosa nicht leicht, aber es war kein Hadern. Eher war es ein Geschehen-Lassen und Annehmen der neuen Fruchtbarkeit mit Güte und Aushalten im Gehaltensein der Mitschwestern und des Herrn. Am 14. September 2015 vollendete sich ihr Lebenszeugnis:

„Der am Kreuz ist meine Liebe,

wovor sollt ich fürchten mich“.

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