Demokratische Republik Kongo
In der Demokratischen Republik Kongo ist die Situation noch schwieriger als in Ruanda. Dorthin kamen die Pallottinerinnen 1994 mit Flüchtlingen aus Ruanda, die auch in der Nähe von Rutshuru in großen Lagern unterkamen.
Heute sind die Lager geräumt, doch die Pallottinerinnen blieben und haben in den vergangenen Jahren zwei ähnliche Gesundheits- und Ernährungszentren wie in Ruanda aufgebaut.
Das erste entstand in Rutshuru, das zweite wurde nach dem Ausbruch des Vulkans Nyiragongo im Januar 2002 errichtet: in Goma-Keshero, einer Grenzstadt zu Ruanda, in einem neuen Stadtviertel, das auf der Lava entstand.
Oft müssen in beiden Zentren mehr Schwerkranke untergebracht werden als Betten vorhanden sind. In einer Halle für "Tagespatienten" halten sich diejenigen auf, die bei schwerer Unterernährung kontrolliert Aufbaunahrung erhalten. Andere werden in den Außenstationen der Zentren behandelt. Unter den regelmäßig betreuten Patienten sind etwa 800 Kinder.
Nach dem Krieg konnte nur ca. ein Drittel der Schülerzahl in den verbliebenen Schulen unterrichtet werden. Aber auch diese Schulen waren von der Schließung bedroht, da mit der geringen Schülerzahl die Bezahlung der Lehrkräfte und sonstige Ausgaben der Schule nicht mehr gesichert waren. Den Schülern aber, die gezwungen sind, die Schule aufzugeben, fehlt nicht nur eine Zukunftsperspektive; sie enden fast unausweichlich in der Armee oder bei Milizen , in Kriminalität oder Drogen, als Bettler oder Prostituierte. Nachdem die Schwestern mit einem Projekt zum Aufbau der Schulen begonnen haben, gibt es inzwischen schon mehr Schulen als vor dem Krieg.