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Vereinigung des Katholischen Apostolats "Unio" wählt neues Präsidium

Pater Dr. Edward Fröhling SAC als Präsident bestätigt

Falkenstein-Hofstetten, 24. Juni 2025. Der Deutsche Koordinationsrat (DKR) der "Vereinigung des Katholischen Apostolats" (Unione Apostolatus Catholici UAC, in Deutschland "Unio" genannt) hat auf seiner Vollversammlung am vergangenen Wochenende ein neues Präsidium gewählt. Der bisherige Präsident ist auch der neue: P. Dr. Edward Fröhling SAC (49), Pallottiner aus Limburg/Lahn, wurde einstimmig wiedergewählt. Satzungsgemäß ist dies seine letzte Amtszeit, da die Wählbarkeit auf sechs Jahre begrenzt ist.

 

 

Die Versammlung war geprägt von gemeinsamer Reflexion, Gebet, Begegnung und Austausch. Auf dem Programm stand eine freundschaftliche Begegnung mit den Mitgliedern der "Zukunftswerkstatt Hofstetten", die das Gespräch über eine Neuausrichtung des Apostolatshauses als weiterhin geistlich geprägten Ort angesichts der bevorstehenden Schließung der Niederlassung und örtlichen Kommunität der Pallottiner begleitet. Neben den Präsidiumswahlen wurde vor allem über Themen der bevorstehenden Generalversammlung der weltweiten Vereinigung im September in Frascati/Rom diskutiert. Dort stehen vom vatikanischen Dikasterium für Laien, Familie und Leben geforderte oder angeregte Änderungen der Statuten im Fokus. Angesichts der Entwicklung zu einer bewusst synodal zusammenwirkenden Kirche gelte es, dem Ursprungsideal des gemeinsamen apostolischen Lebens aller kirchlichen Stände besonders im Hinblick auf die Zusammensetzung der Versammlungen, der Leitung und der Autoritätsausübung noch besser gerecht zu werden.

 

"Der Heilige Vinzenz Pallotti hat uns ein begeisterndes Ursprungsideal mitgegeben", erklärte der wiedergewählte Präsident P. Edward Fröhling nach seiner Wahl. Er bezeichne dies als "Miteinander mit Gott zusammenarbeiten". Der Vatikan habe darauf hingewiesen, dass dieses Ideal in den gegenwärtigen Statuten der Vereinigung noch keinen ausreichenden Ausdruck finde. "Hinsichtlich der Repräsentanz und der Beteiligung aller Mitglieder der weltweiten Vereinigung ist angesichts der Vielfalt der in ihr lebendigen Berufungen noch Luft nach oben", so Fröhling, "besonders im Blick auf die Generalversammlung selbst. Es ist für uns überraschend, herausfordernd und schön, dass dieser Ruf nach mehr gesicherter Beteiligung der Laien und besonders auch der Frauen in unserer Gemeinschaft aus Gemeinschaften gerade von Seiten des Dikasteriums an uns gestellt wird."

 

 

Dabei gehe es um alle Prozesse der Entscheidungsfindung und die für alle bindenden Entscheidungen selbst. "Freudig überrascht sind wir, dass es, ganz anders als vor 20 Jahren, der Vatikan selbst ist, der uns fragt, ob wir der Stimme der Ordensfrauen und besonders auch der sogenannten Laien gegenüber der Stimme der Pallottiner und damit des Klerus wirklich genug Eigenständigkeit, Freiheit und Gewicht geben. Dies bedeutet für uns, mutig weitere Schritte zu gehen, um die über viele Jahre gesammelten Erfahrungen unserer Räte zu reflektieren, und noch entschiedener das Miteinander von Priestern, Ordensleuten und Laien einzuüben und ernst zu nehmen. Vielleicht kann dies nun auch ein bewusster Beitrag von unserer Seite sein, unsere Erfahrungen und die von unserem Gründer ausgehenden Impulse in den gesamtkirchlichen Prozess der Entwicklung hin zu einer synodalen Kirche einzubringen. Das wird uns selbst noch einmal neu herausfordern, ist aber auch unser Geschenk an die Kirche. Wir leben schon so lange mit dem Ideal des Miteinanders, auch wenn wir sicher noch lange nicht alle Expertinnen und Experten dabei sind."

 

Neben diesen Fragen der erneuten gemeinschaftlichen Selbstvergewisserung wurde dem neuen Präsidium seitens der Versammlung als Aufgabe mitgegeben, die internationale Verknüpfung mit den anderen pallottinischen Gemeinschaften zu intensivieren sowie allgemein die Außendarstellung und Kommunikation zu modernisieren.

 

Die "Vereinigung des Katholischen Apostolates" ist eine öffentliche internationale Vereinigung von Gläubigen päpstlichen Rechts innerhalb der römisch-katholischen Kirche, in der sich Laienchristen, Priester und Ordensleute gemeinsam engagieren. Sie wurde im Jahr 1835 in Rom vom Heiligen Vinzenz Pallotti ins Leben gerufen. Zu ihr gehören unter anderem die Gemeinschaften der Pallottiner und der Pallottinerinnen neben weiteren Ordens- und Laiengemeinschaften. Die Statuten der Vereinigung wurden gesamtkirchlich 2008 endgültig anerkannt. In Deutschland gehören der "Unio" etwa 500 Mitglieder an. Der Reflexion über die gemeinsame Spiritualität und des miteinander geteilten "apostolischen Lebens" dient auf nationaler Ebene der Koordinationsrat der Vereinigung des Katholischen Apostolats.

 

Thomas Philipp Reiter