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"Von der Vision zur Mission zusammen mit Maria"

Unter diesem Thema trafen sich mehr als 200 Mitglieder zum zweiten Generalkongresses der Vereinigung des Katholischen Apostolates (kurz UAC oder Unio genannt) vom 8.- 13. April 2010 in Rocca di Papa bei Rom. Wie beim ersten Kongress 2005 im polnischen Konstancin wollten sie Erfahrungen und Ideen auszutauschen.

Die Unio präsentierte sich in diesen Tagen als weltweit aktive Gemeinschaft aus Laien, Ordensschwestern und -brüdern sowie Priestern.

 

Zum gemeinsamen Gottesdienst im Petersdom kamen etwa 500 Unio-Mitglieder aus Rom und Umgebung dazu. Insgesamt war während des Kongresses deutlich zu spüren, dass sich die Mitglieder der Unio mehr als gemeinsam und gleichberechtigt Gesandte verstehen denn als eine in Priester und Laien differenzierte Gruppe. Diese pallottinische Grundhaltung wurde auch in den verschiedenen Vorträgen und in den Gebetszeiten deutlich.

 

In seinem herausragenden Vortrag betrachtete Pallottiner-Pater Angelo Londero aus Brasilien die Frage, wie die Mission der Unio in der Kirche heute gelebt werden kann. "Vinzenz Pallotti", so Pater Londero, "träumte von einer Kirche, in der kein Platz für bloße Zuschauer wäre." Er forderte dass ein pyramidales Kirchen-Modell einem geschwisterlichen weichen solle. Sein Traum von Kirche, für den sich gerade die Unio einsetzen solle, sieht eine "geschwisterliche Kirche, liebend und froh, verbundene Hände in einer Vielfalt von Diensten. Eine Kirche, in welcher es viel Raum für Freiheit und Verschiedenheit gibt, in welcher Mitverantwortung mehr vereint, als es das Gesetz tut, und Enthusiasmus mehr als Zwang". Auch die Vorzugsoption für die Armen spiele eine wichtige Rolle.

 

Weitere Vorträge beschäftigten sich unter anderem damit, wie die Mission der Unio heute gelebt wird. Aus der 17-köpfigen deutschen Gruppe trugen mit einem Vortrag zur Mission in der Jugend Christoph Scheppe sowie mit einem Vortrag zur gelebten Mission in der Familie Alois & Roswitha Wittmann und Monika Urban zum Gelingen des Kongresses bei.

 

Unter den Teilnehmern aus allen fünf Kontinenten waren auch die General-Leitungen der Kerngemeinschaften der Unio, das heißt der Pallottinerinnen, der Missionspallotterinnen und der Pallottiner. Sie sind mit Ablegung ihrer Profess immer auch schon Mitglieder der Unio.

 

Der Generalrektor der Pallottiner Pater Fritz Kretz merkte in einer Wortmeldung an, dass sich gerade auch seine Mitbrüder ihrer Verantwortung als bewegender und daher zentraler Teil der Unio im Geiste des Heiligen Vinzenz Pallotti deutlicher bewusst werden müssten. Versinnbildlicht ist das Verständnis der von allen Mitgliedern übernommenen Verantwortung im Zönakulum , wie Vinzenz Pallotti es in dem Bild "Königin der Apostel" darstellen ließ.

 

Der irische Bischof Seamus Freeman, selbst Pallottiner, forderte in seinem Vortrag über die Rolle der Priester in der Unio, dass "die amtliche Priesterschaft die priesterliche Heiligkeit, die prophetische Weisheit und die königliche Verantwortung der Laien für das Leben und die Treue zur Kirche fördern und ausbilden" muss. Eine gemeinsame Reflexion von Priestern und Laien, so Bischof Freeman weiter, sei weitaus reicher als eine Reflexion einer reinen Priester-Gruppe. Gerade die letzten Skandale in der Kirche hätten uns dies gezeigt. Eine solche gemeinsame Reflexion könnte auch helfen die "enge, geheime, klerikale Kultur" aufzubrechen. "Dieser Kongress", folgerte der irische Bischof, "ist ein Beispiel für solch einen Prozess."

 

Für die deutschen Teilnehmer des internationalen Kongresses war die Teilnahme eine bereichernde und motivierende Erfahrung. Nun gilt es die Idee der pallottinschen Unio, die Ideen des Heiligen Vinzenz Pallotti, auch in Deutschland noch mehr bekannt zu machen. Die Unio als Gemeinschaft in der Kirche und für die Kirche, hat die Botschaft Jesu Christi weiter zu verkünden.

 

Christoph Scheppe

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