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Die Gemeinschaft schaut auf 110 Jahre in Limburg zurück - April 2005

25. April 1895. Neun missionsbegeisterte Pallottinerinnen treffen in Limburg ein. Sie kommen direkt aus Rom. Die Schwesterngemeinschaft der Pallottinerinnen wurde von Vinzenz Pallotti, einem römischen Priester des 19. Jahrhundert, gegründet, der die gemeinsame Verantwortung aller Christen für die Glaubensvertiefung und Glaubensverbreitung wieder entdeckt hat. Die Sendung nach Deutschland erfolgte durch die italienische Generaloberin.

 

Die Entsendung der für die Mission ierung Kamerun s vorgesehenen Pallottinerinnen und deren Übersiedlung nach Deutschland (nach Limburg) bedurfte sorgfältiger Überlegungen und Vorbereitungen. Staatliche und kirchliche Genehmigungen mussten eingeholt werden.

 

Die Gruppe der Schwestern, die in Deutschland beginnen sollte, bestand aus zwei Professschwestern und sieben Novizinnen. In Limburg, in der neuen Heimat, hatten sie jedoch noch kein Zuhause.

 

Sie fanden eine vorläufige Wohnung in der Diezer Straße 86. Die Schwestern schreiben: "Das Haus liegt in schöner ruhiger Lage außerhalb der Stadt an der Diezer Straße. Das zweistöckige Gebäude ist noch neu und etwas feucht...."

Schon im Mai trafen vier junge Schwestern ein, die aus Kamerun zurückkehrten. Sie suchten in Limburg Heilung für "ihre durch das Kameruner Klima zerrüttete Gesundheit".

 

Dann kamen abermals drei Schwestern aus Rom und endlich neun Postulantinnen aus allen Gegenden Deutschlands. Viele wollten kommen, aber der Wohnraum war eng und begrenzt.

Nachdem die Pallottiner das Missionshaus in der Wiesbadener Str. 1 errichtet hatten und den Walderdorffer Hof verließen, zogen 1898 die Schwestern dort ein, denn sie brauchten mehr Platz. Doch schon 1900 zogen sie wieder in die Diezer Straße, denn der Walderdorffer Hof war sehr feucht und ungeeignet für die Schwestern, wie aus den damaligen Aufzeichnungen hervorgeht.

 

In der Diezer Straße lebte die junge Gemeinschaft bis zur Fertigstellung des Klosters Marienborn, Weilburger Str. 5 im Jahre 1901.

 

Eine wechselvolle Anfangszeit in Limburg. Neben aller Arbeit bereiteten sich die jungen Frauen auf ihren Einsatz in Kamerun vor. "Wer nicht lernt, kann nicht lehren, und so macht sich jede mit Eifer daran, sich einen Schatz von Wissen und Kenntnissen zu erwerben, denn daran trägt keine schwer, wohl aber lässt sich in Afrika ein solcher Schatz verwerten..."

Für viele junge Frauen wurde im Laufe der letzten 100 Jahre das Kloster Marienborn in Limburg der Ort, an dem sie einen neuen Lebensabschnitt in der Nachfolge Jesu in der Gemeinschaft der Pallottinerinnen begannen. Sie waren begeistert von der Überzeugung Vinzenz Pallottis: alle Menschen sind zum Apostolat berufen, alle Getauften tragen Verantwortung in der Kirche und sind zur aktiven Mitgestaltung aufgerufen.

 

Das motivierte die Pallottinerinnen als Missionarinnen von Limburg aus in die weite Welt zu ziehen, aber daraus resultierte auch der Wunsch, hier vor über 75 Jahren ein Exerzitien haus zu errichten, das die Schwestern bis heute leiten, um den Glauben zu vertiefen und Gelegenheit zur Besinnung zu schaffen. Jährlich kommen weit über 10.000 Menschen in das Exerzitien- und Bildungshaus, um an den verschiedenen Angeboten des Hauses teilzunehmen oder sie nehmen an Veranstaltungen teil, die von externen Veranstaltern gebucht werden. Auch Erholungssuchende sind gern gesehene Gäste.

In den letzten Jahren wurde auf dem Gelände des Klosters Marienborn auch das Altenpflegeheim "Haus Felizitas" errichtet, in dem sowohl Schwestern als auch alte und pflegebedürftige Menschen aus Limburg und Umgebung betreut und gepflegt werden.

 

Im Jahre 2003 errichteten die Pallottinerinnen in Limburg die St. Vinzenz Pallotti Stiftung, die die verschiedenen Einrichtungen, die von der Schwesterngemeinschaft im Laufe der Jahrzehnte gegründet wurden, weiter führt.

 

Die missionarische Tradition wird auch heute im Kloster Marienborn in Limburg noch weiter geführt, unter anderem durch die Ausbildung von "Missionaren und Missionarinnen auf Zeit", die hier für einen einjährigen freiwilligen Einsatz vorbereitet und in Länder der sogenannten Dritten Welt ausgesandt werden.

 

Das weithin sichtbare Backsteingebäude der Pallottinerinnen in der Weilburger Straße ist "Mutterhaus" und Sitz der Leitung der Deutschen Provinz der Pallottinerinnen.

Im Laufe der 110 Jahre setzten sich in Limburg viele Schwestern in Kindergärten, Schulen, Pfarreien, in Gruppierungen und im Gefängnis ein. Sie hatten immer wieder Kontakt zu den Bewohnern der Stadt. Sie brachten die frohe Botschaft zu den Menschen in Limburg und Umgebung und auch zu den Menschen in vielen Ländern der Erde. Sie erzählten immer wieder von der unendlichen Liebe Gottes zu allen Menschen und von der Liebe Vinzenz Pallottis zu Gott und zu den Menschen.

 

In Limburg im Kloster Marienborn leben, arbeiten und beten zur Zeit ca. 65 Pallottinerinnen; weltweit arbeiten ca. 620 Pallottinerinnen in 18 Ländern der Erde.

 

Sr. Gertrud Meiser SAC

 

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