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Heimgang von Sr. M. Alfonsis Höderath SAC

Gott rief am 29. Juli 2023 unsere Sr. Alfonsis Höderath zu sich.

 

Sie verstarb am Nachmittag in unserem Haus Felizitas in Limburg.

Angela Höderath wurde am 28.4.1938 als zweites von fünf Kindern in Bensberg geboren. Ihr Vater Josef Höderath war Buchbinder und seine Frau Gertrud Höderath, geb. Buß, kümmerte sich um die Erziehung der Kinder und den Haushalt. Die Eltern, wie auch die fünf Kinder Heribert, Angela, Alfons, Werner und Eva-Maria, waren fest im Glauben verwurzelt. "Man darf sagen, dass die Familie Höderath zu den religiös treuesten Familien der Pfarre gehört", schrieb der Pfarrer ihrer Heimatgemeinde.

 

Nach Abschluss der Volksschule besuchte Angela ein Jahr lang die Haushaltungsschule der Schwestern vom armen Kinde Jesu in Neuss. Vor allem das Nähen hatte es Angela angetan und so begann sie im September 1953 ihre Lehre zur Damenschneiderin in Bensberg, die sie 1956 erfolgreich mit der Gesellenprüfung beendete. Neben der fachlichen Würdigung notiert die Schneidermeisterin über Angela: "Ihr zuvorkommendes Wesen zeichnete sie besonders aus." Nach ihrer Lehre war sie zuerst in einem Geschäft für Damenmode in Bensberg als Schneiderin angestellt und wechselte dann in ein Änderungsatelier in Köln.

 

Als Angela im Mai 1959 ihre Bitte um Aufnahme ins Postulat nach Limburg sendete, waren ihr die Pallottinerinnen gut bekannt. Schon länger machte sie freiwillige Sonntagsdienste im Krankenhaus in Bensberg. Sie spürte Gottes Ruf und wollte ihm antworten, "um Gott und meinem Nächsten zu dienen", wie Angela damals schrieb.

 

Am 31. Juli 1960 trat sie als Postulantin ein und wurde am 13. August des folgenden Jahres eingekleidet und erhielt den Namen Sr. Alfonsis. In der Chronik ist zu diesem Tag vermerkt: "Zur Feier des Tages standen wir schon um 4.30 Uhr auf, festtäglich geweckt mit Musik und Gesang. Um 6:00 Uhr stille Hl. Messe (P. Hein), um 8:00 Uhr Hochamt, gehalten vom hochwürdigen Herrn Dechant Berger aus Bensberg, der sich diese Gunst erbeten hatte, um seinem Pfarrkind, der Postulantin Angela, eine Freude zu machen."

 

Nach ihrer ersten Profess am Fest Mariä Himmelfahrt 1963 war Sr. Alfonsis als Schneiderin im Mutterhaus in Limburg tätig. Zu Beginn des Jahres 1965 wurde Sr. Alfonsis von Sr. Romäa, der damaligen Provinzoberin der Provinz Südafrika, angefragt, ob sie nach Südafrika komme, um im Kinderheim in George als Erzieherin zu arbeiten und dort den Kindern Handarbeiten und Nähen zu unterrichten.

 

Im Zuge des Schriftverkehrs mit Südafrika stellte Sr. Sixta eine Tätigkeitsbescheinigung für Sr. Alfonsis aus und schrieb: "Im Verkehr mit ihren Mitarbeiterinnen war sie stets hilfsbereit, wohlwollend und rücksichtsvoll."

Im Dezember 1966 kam Sr. Alfonsis in Kapstadt an und fand dort ihr Zuhause für 44 Jahre.

So legte sie auch ihre ewige Profess am 15. August 1969 in Pinelands in Südafrika ab. Von 1966 bis Mai 1999 wirkte Sr. Alfonsis im Kinderheim St. Mary’s Rosemoor in George und mit Herzblut gab sie sich in dieses Apostolat hinein. Dann wurde sie in den St. Vincent Pallotti Convent in Pinelands versetzt, wo sie bis zu ihrer Rückkehr nach Deutschland in Haushalt und Küche tätig war.

 

Ihr Knie machte ihr große Beschwerden und so entschloss man sich, Sr. Alfonsis im Juli 2010 nach Deutschland zu schicken, um dort nach weiteren Behandlungsmöglichkeiten zu suchen. Der Abschied von Südafrika fiel Sr. Alfonsis unheimlich schwer. Im Vinzenz Pallotti Krankenhaus in Bensberg attestierte man den Ärzten in Südafrika hervorragende Arbeit und setzte die Behandlung weiter fort, eine vollständige Heilung konnte aber nicht mehr erfolgen. Ab dem 1. November 2011 gehörte Sr. Alfonsis dann zur Kommunität in Refrath, wo sie bis zu ihrem Umzug in unser Haus Felizitas in Limburg am 14. März 2012 lebte.

 

Der Kontakt zu ihrer Familie war Sr. Alfonsis sehr wichtig und ihre Angehörigen waren in ihren Gedanken stets präsent.

 

Eine südafrikanische Mitschwester sagte über Sr. Alfonsis: "Sie hatte sehr viel Geduld mit den Kindern und ein großes Herz!" Und alle Zeugnisse und Beurteilungen belegen dies schon ab ihrem Jugendalter. Es war bewundernswert, wie warmherzig und freundlich sie stets blieb, obwohl sie im Alter viele gesundheitliche Tiefs durchleben musste.

 

Suchte man Sr. Alfonsis, war der erste Weg in die Provinzhauskapelle, noch ehe man in ihrem Zimmer nachsah. Viele Stunden verbrachte sie im Gebet in der Kapelle.

 

Sr. Alfonsis war ihrer rheinischen Heimat fest verbunden und sie hatte einen wunderbaren Humor. An ihrem Kleiderschrank in Haus Felizitas stand ein Spruch in Kölner Dialekt: "Et kütt, wie et kütt!" – Es kommt, wie es kommt. Bei Sr. Alfonsis hatte dieser Spruch noch eine weitere Dimension: Fest im Glauben verankert, vertraute sie darauf, von Gott geführt zu sein und so konnte sie annehmen, was immer auch kam.

 

Wir blicken mit großer Dankbarkeit auf das Leben von Sr. Alfonsis in unserer Kongregation zurück. Sie hat mit ihrem gütigen Wesen Spuren im Leben vieler Kinder und Erwachsenen in Südafrika und auch in Deutschland hinterlassen. Trotz Schmerzen die Treue im Gebet zu bewahren, ist ein Vermächtnis, das uns eine Schule des Vertrauens auf unseren Herrn sein möge.

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