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Zum Gedenken an Sr. Beatrix Köhler SAC

Unsere Sr. M. Beatrix Köhler verstarb am 30. März 2020 in der Mittagszeit in unserem Haus Felizitas in Limburg.

 

Am 19. November 1928 kam Felizitas als drittes Kind des Bäckermeisters Wilhelm Köhler und seiner Frau Anna, geborene Ruhl, in Fulda zur Welt. Ihre Schullaufbahn beendete sie im Juli 1948 mit dem Abitur an der Marienschule der Englischen Fräulein in Fulda.

 

Als Felizitas im November 1948 ihre Bitte um Aufnahme bei den Pallottinerinnen nach Limburg schickte, fügte sie ihrem Lebenslauf die Liste ihrer Geschwister bei. Ihr ältester Bruder Hans-Joachim war damals im Studium, ihre Schwester Angelika half im elterlichen Betrieb. Auch der damals siebzehnjährige Bruder Julius war dort als Bäckergeselle tätig. Eberhardt und Myriam besuchten noch die Schule und die jüngste Schwester Mechthild war gerade erst drei Jahre alt.

 

Schon früh hat Felizitas den Wunsch geäußert, mit Kindern arbeiten zu wollen. Während ihrer Schulzeit absolvierte sie ein Praktikum im Stadtpfarrkindergarten. Die damalige Leiterin schreibt: "Aus einem großen Geschwisterkreis kommend, eignet sich Felizitas Köhler besonders zur Betreuung von Kindern. Ihre umsichtige und liebevolle Art mit den Kleinen ist besonders hervorzuheben. Durch anschauliches Erzählen wusste sie die kindliche Aufmerksamkeit zu fesseln."

 

Felizitas war sehr in der kirchlichen Jugendarbeit engagiert und aus innerer Berufung wollte sie in den Missionsdienst treten, so gab sie auf dem Fragebogen für den Eintritt an. Ihre Eltern unterstützten sie darin ausdrücklich.

Am 1. Februar 1949 trat sie schließlich in die Gemeinschaft der Pallottinerinnen ein und am 2. Februar 1950 wurde Sr. M. Beatrix eingekleidet.

 

Schon bald nach ihrer ersten Profeß wurde Sr. Beatrix ihrem Talent und ihrem Herzenswunsch entsprechend zur Mithilfe in einen Kindergarten gesandt. Es folgte die Ausbildung zur Erzieherin und dann die Tätigkeit in vielen verschiedenen Kindergärten darunter als Leiterin im Kindergarten St. Raphael in Limburg und im Kindergarten St. Josef in Niedernhausen.

 

Ab 1970 studierte Sr. Beatrix in Freiburg und schloss ihr Studium erfolgreich als Sozialpädagogin ab.

Danach war sie als Kindergarten-Leiterin zuerst in Eddersheim und danach 16 Jahre lang in Schloßborn im Taunus tätig.

 

Schon Anfang 1974 wurde Sr. Beatrix von Bischof Wilhelm Kempf zum Kommunion-helferdienst beauftragt. Sie zählte somit unter die Zahl der ersten Frauen, denen diese Aufgabe anvertraut wurde. In der Beauftragung schreibt Bischof Wilhelm an Sr. Beatrix: "Möge der Dienst, zu dem Sie nun eigens beauftragt werden, Ihnen eine weitere Bestärkung sein, durch aufrichtige Brüderlichkeit in der Gemeinde und ein überzeugtes christliches Leben mitten in der Welt sich zu bewähren!"

 

Mitten in der Welt Zeugnis zu geben von dem, der sie in seine Nachfolge gerufen hat, war ein großes Anliegen von Sr. Beatrix. So dürften ihr diese Worte aus dem Herzen gesprochen haben.

Mit großer Kreativität vermittelte Sr. Beatrix den ihr anvertrauten Kindern ihren Glauben. Für die Vorbereitung der Kinder auf die Erstkommunion erstellte Sr. Beatrix eine Liedersammlung mit dem Titel "Jesus, dir sei Lob gesungen". Sie verfasste die Texte und komponierte die Melodien.

 

Vier Tage vor ihrem Tod spendete Papst Franziskus außerordentlich den Segen Urbi et Orbi in dieser durch das Coronavirus so schwer getroffenen Zeit. In seiner Predigt legte er das Evangelium vom Seesturm aus. Sr. Beatrix hatte dieses Evangelium auch in einem Lied für die Erstkommunionkinder ausgedeutet. Der Schluss ihres Liedtextes lautet: "Wenn der Sturm uns umbraust, die Wellen um uns toben, bleib' o Herr, bei uns im Boot!" Ihr ganzes Leben zeugte von dem Vertrauen, dass Gott in jedem Sturm bei uns ist.

 

Eine Mitschwester, die Sr. Beatrix im Haus Felizitas begleitete, als ihr das Sprechen schon schwerfiel, erzählt von einem Gespräch. Als sie ins Zimmer von Sr. Beatrix kam, betete diese. Daraufhin fragte die Mitschwester sie: "Beatrix, liebst du den Heiland noch immer wie vor 50 Jahren?" Und Sr. Beatrix antwortete mit einem Strahlen im Gesicht: "Aus ganzem Herzen!"

 

Auch in den Zeiten, in denen es Sr. Beatrix gesundheitlich nicht mehr gut ging und sie auf viel Hilfe angewiesen war, traf man sie nie missmutig an.

Zeit ihres Lebens war sie ein positiver Mensch und wer auch immer ihr etwas Gutes getan hat, ging nie weg ohne, dass sich Sr. Beatrix herzlich bedankt hat.

 

Uns bleibt große Dankbarkeit für das Leben von Sr. Beatrix als Pallottinerin und wir vertrauen darauf, dass uns diese treue Beterin weiterhin verbunden bleibt. Wir sind gewiss, dass sie ihrem Herrn nun Lob singt von Angesicht zu Angesicht.

 

Sr. Astrid Meinert SAC

Provinzoberin

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