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Heimgang von Sr. M. Johanna Oberreuter SAC

Unsere Sr. M. Johanna Oberreuter gab am Nachmittag des 27. Januar 2023 im Haus Felizitas in Limburg ihr Leben in die Hände Gottes zurück.

 

Gertrud Oberreuter kam am 6. Dezember 1925 als jüngstes von neun Kindern des Landwirts Johann Oberreuter und seiner Ehefrau Wilhelmine, geborene Schmidt, in Eppe im Kreis Waldeck zur Welt. Als Gertrud drei Jahre alt war, starb ihre Mutter an einer Lungenentzündung. In ihren Erinnerungen hielt Sr. Johanna fest, dass der Vater zu seinen Kindern sagte: "Ich kann euch keine andere Mutter wiedergeben, aber ich will, so gut ich kann, euch die Mutter ersetzen."

 

Gertrud wurde durch den starken Glauben ihres Vaters geprägt, er war für sie ein Vorbild. Sie erzählte immer, dass es seine Grundhaltung gewesen sei, den Willen Gottes zu erfüllen. Dabei war es für ihn sicher nicht immer leicht: Zwei Söhne fielen im Krieg und fünf Töchter gingen ins Kloster, was anfangs auch einen Abschied für unbestimmte Zeit bedeutete.

 

Nach acht Jahren Volksschule war Gertrud an verschiedenen Stellen in Küche und Hauswirtschaft tätig. Ein Jahr lang erlernte sie das Kochen im St. Josefs-Krankenhaus in Wevelinghoven bei Neuss. Im Januar 1947 bat Gertrud um Zulassung zum Eintritt in die Gemeinschaft der Pallottinerinnen, "weil der Heiland mich ruft" und im April wurde sie ins Postulat aufgenommen.

 

Sie war die dritte Tochter der Familie, die der Herr in unsere Kongregation gerufen hat: Als Gertrud sechs Jahre alt war, trat Mathilde ins Postulat in Limburg ein und erhielt bei ihrer Einkleidung den Namen Sr. Luitraud. Sie verstarb 1938 in der Mission in Südafrika. Wenige Monate vorher war ihr Auguste in die Gemeinschaft gefolgt. Bei ihrer Einkleidung gab man auch ihr den Namen Sr. Luitraud, in Erinnerung an ihre verstorbene Schwester.

 

Am Fest Mariä Lichtmess am 2. Februar 1948 wurde Gertrud als Sr. M. Johanna ins Noviziat aufgenommen.

Zu den vier Schwestern, die am 2. Februar 1956 ihre ewigen Gelübde ablegten, unter ihnen Sr. Johanna, ist in der Chronik vermerkt: "Christus, das Licht, wollen sie durch ihr Leben tragen. Das Licht, das ihnen leuchtet und sie führt."

 

Nach der ersten Profess war Sr. Johanna anderthalb Jahre in Gelnhausen in Küche und Kranken-pflege tätig. Im Juli 1951 wurde sie nach Limburg gerufen und an der Pforte des Mutterhauses und im Exerzitienhaus eingesetzt. Sr. Johanna fiel es leicht, mit Menschen ins Gespräch zu kommen. Bis 1975 war sie an der Pforte der erste Kontakt der Besucher mit den Schwestern. Zeitweilig hatte Sr. Johanna die Leitung des Exerzitienhauses inne und von 1976 bis 1981 wirkte sie dort in der Buchhandlung.

 

Nach einem halbjährigen Weiterbildungskurs am Institut „Regina Mundi“ in Rom war Sr. Johanna drei Jahre lang im Pallotti-Haus in Vallendar an der Pforte und in der Buchhandlung tätig, bis man sie im September 1984 als Hausoberin in die Kommunität Obertiefenbach versetzte. Sie nahm diese Aufgabe bis zur Schließung der Filiale im März 1992 wahr.

In ihren Unterlagen bewahrte Sr. Johanna Kopien der Zeitungsberichte auf, die von der Verabschiedung der Pallottinerinnen von Obertiefenbach nach 75 Jahren berichteten. Der Abschied fiel Sr. Johanna und ihren Mitschwestern nicht leicht und viele Kontakte blieben erhalten.

 

Sr. Johanna kehrte für zwei Jahre nach Limburg zurück, übernahm dann bis 2002 den Haushalt in der Filiale in Eddersheim. Anschließend war sie zwölf Jahre lang Mitglied der Kommunität in Bensberg.

 

Aus gesundheitlichen Gründen zog sie im März 2014 in unser Haus Felizitas in Limburg.

 

Als alle Schwestern in Deutschland 2019 notierten, was ihr aktuelles Apostolat sei, betonte Sr. Johanna, dass sie auch in ihrem Zimmer in Haus Felizitas als Missionarin wirke: "Die Missionare und Missionarinnen verkünden Christus. Sie bringen Christus zu den Menschen – ich auch. Jesus, lass dich erkennen und lieben."

Wir werden das Lächeln von Sr. Johanna vermissen – und ihr freundliches Winken. Wenn man an ihr vorbeiging, sagte sie oft ein aufmunterndes Wort. Und sie war allen, die sie im Alter unterstützten, von Herzen dankbar. Oft betonte sie, wie nett sich die Pflegenden um sie kümmerten. Viele Angestellte haben ihr Gebetsanliegen anvertraut und Sr. Johanna trug diese treu zum Herrn.

 

Schon vor vielen Jahren hat Sr. Johanna schriftlich darum gebeten, dass bei ihrem Requiem der Liedruf "Meine Hoffnung und meine Freude" gesungen werden möge.

 

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