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Sr. Maria Knaus SAC verstarb am 18. Februar 2012

Sr. Maria hat in unserer Gemeinschaft viele Jahre den Dienst der Verantwortung ausgeübt, u.a. als Provinz- und Generaloberin, sowie als General-Missionsprokuratorin.

 

 

Am 18. Februar 2012 ging im Provinzhaus der Pallottinerinnen in Limburg Sr. Maria Knaus heim zu Gott, ihrem Vater, dem Grund ihrer Freude. Sie war eine tiefgläubige und glaubwürdige Pallottinerin.

 

Als Generaloberin (1992 – 1998), Provinzoberin (1974 – 1986) und Generalmissionsprokuratorin (2004 – 2010) hat sie mit einem liebenden Herzen und kritischem Verstand unsere Gemeinschaft weise und mutig geleitet. Sie hat im Blick auf die Zukunft in tiefem Gottvertrauen gehandelt.

 

Die Freude an Gott war die Quelle ihrer Stärke im Dienst der Verantwortung. Sie kannte ihre Grenzen und bemühte sich aufrichtig, ihnen nicht auszuweichen. Sie versuchte zu ändern, was möglich war. Demütig auf Gott vertrauend ging sie durch das dunkle Tal der Krankheit und gab ein Zeugnis des Glaubens bis zu ihrem Sterben.

 

In tiefer Dankbarkeit nehmen wir Abschied von ihr. Die Beerdigung ist am Donnerstag, 23. Februar 2012, um 10.30 Uhr auf unserem Friedhof. Anschließend feiern wir in der Kapelle des Provinzhauses die Eucharistiefeier für die Verstorbene.

Beerdigung am 23. Februar 2012

Aus dem schriftlichen Nachlass von Sr. Maria Knaus SAC

Wenn ich mich frage, was mich all die Jahre getragen hat, dann kommt mir mein Leitmotiv sofort in den Sinn: „Die Freude an Gott, ist meine Kraft“ aus dem Buch Nehemia.

Ja, mein Inneres war trotz äußerlicher Sorgen und Bedrängnis immer voll Freude.

Ich konnte mich über Gott freuen und Ihm danken für seine Güte, für sein Erbarmen, aber am meisten für seine große Herrlichkeit.

Immer wieder klingt es in meiner Seele: „Wir sagen Dir Dank ob Deiner großen Herrlichkeit“.

Die Freude an Gott bewirkt in mir einen tiefen Frieden, den nichts gefährden oder zu Grunde richten kann. Sie hilft mir, den anderen gut zu sein, obwohl es mir nicht immer gelingt, denn ich bin trotz allem auch auf mich bedacht.

Die Freude an Gott lässt mich manchmal innerlich aufjauchzen und jubeln.

Ich bete gern, wenn ich auch feststellen muss, dass meine Gedanken wandern und nicht immer bei der Sache sind.

Mein größtes Geschenk ist die tägliche Eucharistiefeier, bei der Jesus mich mit nimmt in sein Leiden, seinen Tod und seine Auferstehung.

Meinen Eltern bin ich sehr dankbar, dass sie mir in der Taufe den Namen Maria gaben, und meine Tante Maja meine Taufpatin wurde. Sie war mir immer ein Vorbild und ließ sich an Güte und Liebe nicht übertreffen.

Von klein auf dachte ich immer, dass Maria der schönste Namen ist, den es gibt. Ich glaube, dass Maria, die Mutter Jesu mich auf meinem Lebensweg begleitet. Zu ihr nehme ich immer wieder meine Zuflucht, denn sie weiß am besten, was ich benötige, um Freude am Dreifaltigen Gott zu haben und aus dieser Freude mein Leben zu gestalten.

 

„Wie freute ich mich, als man mir sagte, zum Haus des Herrn wollen wir gehen.“

Möge diese Freude mein Inneres ganz erfüllen, wenn der Herr mich zu Ihm in seine ewigen Freuden ruft.

Das ist mein Wunsch und mein Gebet heute und, ich hoffe, an allen Tagen meines Lebens ... und für euch alle, die ihr diese Worte hören werden.

 

Limburg im Oktober 2008

Lebensweg von Sr. Maria Knaus SAC

   
28. Juni 1927 geboren in Mainz am Rhein
Eltern
Vater: Karl Johann Knaus
Mutter: Katharina, geb. Keller
Bruder: Helmut Knaus
 
SCHULAUSBILDUNG  
1933 – 1941 Volksschule Mainz und Mainz-Gonsenheim
1942 – 1944 Handelsschule Mainz
1951 – 1953 Höhere Schule, Laurel, Md. U.S.A.
 
OREDENDATEN  
22. Juli 1946 Eintritt bei den Missionsschwestern vom Katholischen
  Apostolat in Limburg/Lahn - Pallottinerinnen
15. August 1949 1. Profess
15. August 1955 Profess auf Lebenszeit
Dezember 1951 Aussendung in die Vereinigten Staaten von Amerika
   
 
BERUFSAUSBILDUNG  
1953 – 1959 Universitätsstudium Washington, La Crosse
  B.A. (Bachelor of Arts) in Geschichte
1964 – 1968 Universitätsstudium Notre Dame, Indiana
  (nur Sommersemester)
  M.A.(Master of Arts) in Erziehungswissenschaft
   
BERUFSTÄTIGKEIT - als Ordensschwester
1959 – 1970 Lehrerin in der Elementarschule Huntington,
  West Virginia, U.S.A. (Our Lady of Fatima School)
  Studienrätin und Direktorin an der Höheren
  Schule Laurel, U.S.A. (Pallotti High School)
1957 Erlangung der amerikanischen Staatsangehörigkeit
  aufgrund der Lehrtätigkeit in U.S.A.
1970 Rückkehr nach Deutschland
1970 – 1990 Lehrtätigkeit als Oberstudienrätin am Gymnasium
der Zisterzienser, Marienstatt, Westerwald
   
LEITUNGSAUFGABEN - innerhalb der Ordensgemeinschaft
1974 – 1986 Provinzoberin
1986 – 1992 Provinzvikarin und Missionsprokuratorin
1991 – 1992 Hausoberin, Noviziat Limburg
1992 – 1998 Generaloberin, Rom
1998 – 2004 Generalrätin, Rom
2004 Rückkehr in die deutsche Provinz
2004 – 2010 Generalmissionsprokuratorin
   

Nachruf der Generaloberin Sr. Izabela Swierad SAC

Heute ist ein heiliger Tag für den Herrn. Seid nicht traurig,

denn die Freude am Herrn ist eure Kraft (Nehemia 8,10)

 

Diese Worte unserer Schwester Maria Knaus begleiteten sie bis zum Ende ihrer Tage auf dieser Erde; und wie bedeutsam sind sie für uns heute. Dieser Tag ist ein heiliger Tag, ein Tag des Feierns, der Freude, der Dankbarkeit an Gott. Daher wollen wir nicht trauern, sondern das Lied der Freude an Gott singen für das Geschenk von Sr. Maria an diese Kongregation, deren Mitglieder wir sind. Wir sollten nicht traurig sein, sondern uns geehrt fühlen, dass wir Sr. Maria gekannt und mit ihr in der gleichen Zeit gelebt haben, dass wir bereichert wurden durch das Beispiel ihres Lebens aus dem Gebet, ihre Verehrung der Mutter Gottes, des hl. Vinzenz Pallotti und ihren tiefen Glauben und ihr Gottvertrauen. Ihre einzigartige, starke Persönlichkeit, das geistliche Leben und Engagement nach außen halfen ihr, anderen in Liebe zu dienen. Sie war beschenkt mit so vielen Fähigkeiten, und sie nutzte diese nicht nur, als gute Verwalterin vervielfältigte sie ihre Talente. Ihre natürliche Leitungsqualitäten halfen ihr, den Herausforderungen der Zeit mit stets neuer Vitalität zu begegnen. Wir haben sie in Erinnerung als Lehrerin, Hausoberin, Schulleiterin, Provinzoberin und Generaloberin. Ihre Liebe zu Gott, zur Kirche und zur Kongregation brachte sie in ihrem hingebungsvollen und unermüdlichen Dienst ganz zum Ausdruck. Sie war ein Mensch mit einem jungen missionarischen Geist und mit Vision für die Zukunft.

 

Die Missionsberufung war ihr erster großer Ruf und ihre große Sehnsucht im Ordensleben. Obwohl sie nie unmittelbar in den Missionsländern gearbeitet hat, hat sie alles für sie gegeben. Sie bemühte sich, unsere Kongregation zu heben, damit wir Gott mit Freude dienen. Mit Mittelmäßigkeit war sie nicht zufrieden; sie wollte, dass die Schwestern ihr Allerbestes geben zur Ehre Gottes. Wenn sie überzeugt war von einem Anruf Gottes, dass etwas zum Wohl der Schwestern war, wenn es auch Herausforderungen mit sich brachte, so wich sie nie zurück, sondern suchte immer nach neuen Wegen und Methoden um das Ziel zu erreichen. Allen Schwierigkeiten begegnete sie mit Glauben, Mut und Weisheit. Sie war immer unterwegs… in Aktion, bereit zu gehen, bereit zum Helfen. Gott stellte sie vor viele verschiedene Herausforderungen und sie antwortete ihm immer bereitwillig. Ihr Vertrauen auf Gott war ihre Stärke, ihr Licht und ihre Rüstung.

 

Heute hat uns Sr. Maria alle in Limburg zusammengeführt, am Ursprungsort der Missionspallottinerinnen, wo die Kongregation gewachsen ist und von wo aus sie sich ausgebreitet hat. Sie stammte aus Deutschland, doch ihr Herz und ihr Denken waren sehr international. Für jede Pallottinerin war sie eine Schwester ohne Unterschiede zu machen zwischen Land, Rasse, Hautfarbe oder Sprache. Sie war überzeugt, dass wir alle einem Gott in der einen Welt dienen, in Liebe und Einheit. Heute können viele Provinzen Zeugnis geben von ihrer Sorge um das Wachsen der Gemeinschaften auf jedem Kontinent wo wir arbeiten, Sie war immer da, wo Hilfe nötig war; das geknickte Rohr zerbrach sie nicht und den glimmenden Docht löschte sie nicht aus (vgl. Jes 42,3). Sie hat das Leben vieler Menschen berührt, hat vielen geholfen und sicherlich in den Herzen vieler eine Spur hinterlassen.

 

Liebe Familie von H. Helmut Knaus, lieber Bruder von Sr. Maria, liebe Schwestern, Mitbrüder und alle hier Versammelten… möge dieser schöne Tag ein Tag des Segens für uns alle sein. Mögen die Tränen zu Freudentränen werden und möge ein trauriges Herz mit Dankbarkeit erfüllt sein, denn dies zeigt, welch wichtigen Platz Sr. Maria in unseren Herzen und Leben hatte. Als sie nach ihrer Amtszeit Rom verließ, hatte sie den Wunsch, Italienisch zu lernen und die Schriften Pallottis im Originaltext zu lesen. Ich bin überzeugt, dass sie nun das ewige Leben teilt mit unserem geliebten Gründer und mit vielen Schwestern, die ein heiliges Leben geführt haben und ihr zum Vater vorausgegangen sind.

 

Liebe Sr. Maria, du hast unsere Kongregation geformt, indem du Einheit und Liebe zwischen diese verschiedenen Gemeinschaften gesät und den Missionsgeist bei unseren Mitgliedern wieder entfacht hast. Du bist für uns ein Erbe und wir wollen dieses nicht vergessen. Wir wollen nach diesem Erbe leben, das Beste davon mitnehmen. Durch dein Leben hast du ein beispielhaftes Kapitel zu unserer Geschichte hinzugefügt. Im Namen jeder Missionspallottinerin möchte ich dir heute danken und meine Dankbarkeit an Gott zum Ausdruck bringen für deine Jahre mit uns. Ich möchte dich auch bitten, für uns einzutreten, die wir unsere Sendung in der Neu Evangelisierung fortführen. Mögen deine goldenen Strahlen von der Höhe des Himmels auf uns fallen. Dein Leben wird in Erinnerung bleiben wegen all des Guten, das du getan hast.

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