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Heimgang von Sr. M. Matthias Schmacks SAC

Am 25. Januar 2024 nahm der Herr unsere Sr. M. Matthias Schmacks zu sich. Sie verstarb in den späten Abendstunden im Kreiskrankenhaus Diez.

 

Margarethe Franziska wurde am 1. Januar 1932 als fünftes Kind der Eheleute Matthias Schmacks und seiner Frau Gertrud, geb. van Oostayen in Breyell geboren. Ihren Kindern lebten die liebevollen Eltern vor, trotz Schicksalsschlägen stets auf Gott zu vertrauen. Durch den frühen Tod des Vaters, der schon 1942 mit nur 54 Jahren verstarb, wuchsen die Kinder noch enger zusammen und unterstützten ihre Mutter. Gemeinsam mussten sie weitere tragische Momente tragen – zwei Söhne fielen im Krieg und Matthias, der nach seinem Vater benannt war, verunglückte tödlich, als er eine Granate fand, die beim Spielen zündete.

 

Margarethe besuchte die Volksschule in Breyell und nach einer achtmonatigen Evakuierung nach Sachsen wurde sie 1946 aus der Schule entlassen. Zunächst half sie ihrer Mutter im Haushalt und fand 1949 eine Anstellung als Näherin in der Wirkwarenfabrik Evelyn in ihrem Heimatort.

Weil sie ihre Aufgaben so gut erfüllte und durch Interesse am Geschäftsbetrieb auffiel, entschloss man sich, Margarethe zuerst zur Vorarbeiterin und dann zur Hilfsdirektrice zu befördern. Im Oktober 1959 wechselte sie ihren Arbeitsplatz und war beim Sohn ihres ehemaligen Chefs als Direktrice tätig.

 

Im Januar 1960 nahm Margarethe Kontakt mit den Pallottinerinnen in Limburg auf. "Nach langem beten und überlegen, habe ich mich entschlossen, in ein Kloster zu gehen. Da ich mich für den Missionsorden berufen fühle, möchte ich in die Genossenschaft der Pallottinerinnen eintreten."

Ihr Heimatpfarrer stellt ihr für die notwenigen Unterlagen ein Zeugnis aus, das zeigt, wie gut er Margarethe kannte: "Der Entschluss der Grete Schmacks, in ein Kloster einzutreten, überrascht mich nicht. Ihre kernige Frömmigkeit, ihre Arbeitsfreude, ihre Hilfsbereitschaft, ihre Einfachheit verbunden mit Zielstrebigkeit deute ich als Zeichen der Berufung. Ihre Selbstständigkeit, bedingt durch ihren bisherigen Lebenslauf, verdient verständnisvolle Leitung. Es lohnt sich – für den Orden."

 

Margarethe war für die damalige Zeit schon recht alt, als sie dann am 27. Juli 1961 ihr Postulat in Limburg begann. Ab August 1962 folgte das Noviziat. Bei der Einkleidung erhielt sie den Namen Sr. Matthias und sie war darüber sehr glücklich, weil dieser Name sie in besonderer Weise mit ihrem verstorbenen Vater verband. Der Apostel Matthias war für sie ein großes Vorbild. Er war Jesu Ruf gefolgt und später von den anderen Aposteln ausgewählt, im Zwölferkreis Verantwortung für die Ausbreitung des Gottesreiches zu übernehmen. Am 15. August 1964 legte Sr. Matthias ihre erste Profess ab.

 

Zunächst war sie im Exerzitienhaus in Limburg eingesetzt. Nach einem Kurzpraktikum in Bensberg begann Sr. Matthias in Frankfurt-Höchst die Ausbildung zur Masseurin und medizinischen Bademeisterin, die sie im März 1967 erfolgreich beendete. Anschließend war Sr. Matthias bis August 1974 in der Bäderabteilung des Vinzenz Pallotti Hospitals in Bensberg tätig. Als für die Kommunität Erlenbach eine Oberin gesucht wurde, sandte man Sr. Matthias mit dieser Aufgabe dorthin. Gleichzeitig war sie Provinz-Assistentin. Beruflich vertraute man Sr. Matthias die Leitung des Wirtschaftsdienstes des Kreiskrankenhauses Erlenbach an. Sechs Jahre war sie in Erlenbach tätig und der damalige Verwaltungsleiter schrieb: "Hohe Anerkennung verdiente ihre Ausgeglichenheit und ihre stete Bereitschaft über das normale Zeitmaß hinaus tätig zu sein. (…) Beim Personal, das sie verantwortlich betreute, erfreute sich Schwester Matthias großer Achtung und Anerkennung. (…) Sie hatte großes Verständnis für die persönlichen Belange jedes einzelnen, ohne ihre Aufgabe als Leiterin dieser Dienste außer Acht zu lassen."

 

Genau diese Fähigkeit, das Gegenüber in den Mittelpunkt zu stellen, konnte Sr. Matthias später gewinnbringend in ihrer Tätigkeit mit alten Menschen einbringen. Im Gespräch mit der Provinzleitung hatte Sr. Matthias den Wunsch nach einer Ausbildung zur staatlich anerkannten Altenpflegerin geäußert. Und nach bestandener Prüfung im Dezember 1981 wurde sie im August des folgenden Jahres nach Refrath versetzt. Im Josefshaus war sie in der Altenpflege und als Stationsleitung tätig und von 1990 bis 1996 war sie Oberin der Refrather Kommunität.

 

Im Januar 1997 kehrte Sr. Mattias nach Limburg zurück. Auch hier war sie in der Altenpflege eingesetzt und zeitweise auch stellvertretende Oberin im Haus Felizitas. Ab 2018 übernahm sie Besuchsdienste im Haus Felizitas. Sobald es nach dem Ende der Corona-Pandemie möglich war, besuchte sie wieder regelmäßig Mitschwestern und Bewohnerinnen und Bewohner.

 

Sr. Matthias hatte eine große Portion Humor und Gelassenheit. Wenn sie von etwas überzeugt war, dann tat sie es auch. Sie war in ihrer Familie verankert und die Urlaube bei ihren Geschwistern waren ihr kostbar. Dass Margarethe ins Kloster ging, hat auch das Leben ihrer Schwester Anny verändert. Auf einem Elterntag lernte Anny ihren späteren Mann kennen, der der Bruder von unserer Sr. Antonia war.

 

Am Neujahrstag dieses Jahres hat Sr. Matthias sich noch darüber gefreut, dass sie trotz ihres hohen Alters körperlich noch sehr fit war. Leider machte dann ein Sturz eine Operation notwendig und während ihrer Rehabilitation im Kreiskrankenhaus in Diez erkrankte sie an einer Grippe und schnell rief unser Herr Sr. Matthias zu sich. In ihrem ersten Brief nach Limburg aus dem Jahr 1960 sprach sie ihren Herzenswunsch aus: "In der Hoffnung bei Ihnen die Erfüllung meines Lebens zu finden (…)". Die Erfüllung ihres Lebens war es, als Pallottinerin die Botschaft von der unendlichen Liebe und Barmherzigkeit Gottes im täglichen Leben zu bezeugen.

Wir sind dankbar für alles, was Sr. Matthias intern und extern für unsere Kongregation gewirkt hat und ihr Heimatpfarrer hatte recht: Es hat sich "für den Orden" gelohnt.

 

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