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Zum Gedenken an Sr. Pallotta Biermann

Am Freitag, den 22. Februar 2019, gab Sr. Pallotta, Agnes Biermann, in den frühen Morgenstunden ihr Leben still und unauffällig in Gottes Hand zurück.

 

Am 9. Januar 1927 wurde sie in Oestereiden, Kreis Lippstadt, in der Diözese Paderborn als älteste Tochter von Franz Biermann und Elisabeth, geborene Heine geboren. Ihre Eltern ließen sie auf den Namen Agnes taufen. Mit vier jüngeren Brüdern wuchs sie auf. Der Vater war Zimmermannmeister mit eigener Werkstatt, und sie erzählte immer stolz von ihm, seiner Tüchtigkeit und seinen Leistungen. Agnes war gerade acht Jahre alt, als die Mutter an Grippe erkrankte und im Alter von 35 Jahren starb.

 

Agnes besuchte die Grundschule und half im elterlichen Haushalt, bis sie 1949 mit 22 Jahren in die Gemeinschaft der Missionspallottinerinnen in Limburg eintrat. Ihr Bruder Josef war in Russland im Alter von 20 Jahren gefallen. Ewald war zu dieser Zeit 18, Rudolf 14 und Franz 9 Jahre alt.

 

Bei ihrer Einkleidung erhielt Agnes den Namen Sr. M. Pallotta. Die 1. Profess war am 2.2.1952 und die ewige Profess 1958. Während dieser Zeit arbeitete die junge Schwester mit, wo sie gebraucht wurde: in Küche, Wäscherei oder als Pförtnerin - in Arfurt, Olpe und Limburg.

 

Als 1958 das Vinzenz-Pallotti-Hospital in Bensberg eröffnet wurde, gehörte sie zu den ersten Schwestern dort. Es folgte die Ausbildung zur Krankenschwester; später machte sie einen zusätzlichen Lehrgang in Strahlenschutz für Röntgendiagnostik. 35 Jahre war sie die "Röntgenschwester" im Vinzenz-Pallotti-Hospital Bensberg.

 

Danach folgten vier Jahre als Kommunitätsoberin und Pförtnerin in Vallendar bis zur Auflösung des Hauses; weitere acht Jahre war sie Pförtnerin in Olpe, bis auch dort die Gemeinschaft der Pallottinerinnen sich verabschiedete.

 

Für Sr. Pallotta kam dann eine große Herausforderung für weitere zehn Jahre mit der kleinen Kommunität in der Großstadt München. Sr. Pallotta, ein Gemeinschaftsmensch, war mutig und wagte immer wieder Neues. Ein Satz, den sie formulierte, war einer jüngeren Mitschwester noch gut im Ohr: "Wenn ich nur immer sage: Ich kann das oder dieses nicht, hilft es nichts. Ich muss es probieren." Und so lernte sie wieder neu kochen und backen. Sie bereitete selbstgemachte Nudeln, kochte Marmelade für den Münchener Basar und manch andere Leckereien. Sie nähte und war unendlich kreativ mit vielen neuen Ideen.

 

Sie war resolut zu sich selbst und forderte dies auch von anderen ein. Sr. Pallotta ging ihren Weg ohne Wenn und Aber, sie setzte sich ein und es gab für sie nie ein Zuviel.

 

Sr. Pallottas Frömmigkeit war nicht verschnörkelt, sie war treu und einfach da, sie machte sich nicht abhängig von Menschen und Ritualen. Mit den zunehmenden körperlichen Einschränkungen war es für sie klar: Jetzt geht es nach Limburg, und so zog sie am 12. Februar 2015 im Haus Felizitas ein. Das war nicht einfach für sie, aber wie gewohnt nahm sie es für sich an und machte das Beste daraus. Auch in dieser letzten Lebensphase kreiste sie nicht um sich selbst und war dankbar für jegliche Freundlichkeit und Zuwendung. So lange es ihr möglich war, fragte sie eher den Anderen, wie es ihm gehe.

 

Vielleicht, weil sie mit sich so im Reinen war, konnte sie auch unauffällig – ohne Aufhebens – ihr Leben in Gottes Hand zurückgeben. Danke, Sr. Pallotta, für Deinen Dienst in der Gemeinschaft und das Zeugnis durch Dein SO-SEIN.

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